Dach über dem Kopf: Die EAF-Gebäudehülle entsteht

Mit 100 Metern Länge, 60 Metern Breite und 65 Metern Höhe ist die EAF-Halle am Standort Linz ein wahrer Riese, der auf seiner Grundfläche rund 40 durchschnittliche Einfamilienhäuser beheimaten könnte. Um diesen Riesen zum Leben zu erwecken, greifen viele Zahnräder in Form von unterschiedlichen Projekten ineinander. Nach dem Baustart im Herbst 2024 nimmt die Gebäudehülle des Elektrolichtbogenofen 1 mit seinen Nebenanlagen schnell Formen an, wie der Fortschritt der einzelnen Baufelder verdeutlicht:
EAF-Halle
Hier geht es Schlag auf Schlag: Die Errichtung der Hauptstützenfundamente der EAF-Halle ist beinahe vollständig abgeschlossen – zehn von 12 Fundamenten sind bereits fertiggestellt. Die ersten Stützenlieferungen kamen pünktlich Anfang März an und die Vormontage ist schon in vollem Gange.
EAF-Anlagenfundamente
Mitte März startete die Pfahlgründung für die Fundamente des Kernequipments – ein spannender Moment, denn insgesamt 100 Pfähle mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern und einer Länge von circa 13 Metern werden für die Fundamente des EAF sowie der angrenzenden Nebenanlagen benötigt.
Hallenerweiterung LD3
Auch die Hallenerweiterung des bestehenden Stahlwerks (LD3), in der sich künftig die Sekundärmetallurgie 5 (SekMet5) und die Roheisenanlieferung des EAF befinden, nimmt rasant Gestalt an. Bereits etwa 50 % der Hauptstützenfundamente wurden erfolgreich gemäß dem Terminplan fertiggestellt.
Umspannwerk Hütte LD3
Die Bauarbeiten an der Umspannwerk Hütte LD3 im Norden des Stahlwerks haben ebenfalls begonnen. Der Voraushub ist gestartet, ab Ende März steht die Pfahlgründung auf dem Plan.
Medienbrücke
Mitte März wurde die neue Medienbrücke zur Kühlwasserversorgung der Vakuumanlage 4 (RH4) an der Nordfassade des Stahlwerks LD3 in Betrieb genommen. Diese wurde redundant zur bestehenden Versorgung aufgebaut, um den Umschluss ohne Unterbrechung der Produktion durchführen zu können. Dadurch ist es möglich bis zum Gesamtstillstand des LD3 am 25. April 2025 die Demontagen der Baufeldfreimachung abzuschließen.
Fazit: Es geht in die heiße Phase
Das erste Hallenfeld wird bereits bis Mitte Juli 2025 fertiggestellt, die gesamte Hallenhauptkonstruktion wird bis April 2026 in voller Pracht erstrahlen. Damit wird ein weiterer wichtiger Grundstein gelegt, um mit greentec steel den ambitionierten Stufenplan für eine grüne Stahlproduktion erfolgreich umzusetzen.
Dankeschön!
Ein riesiges Dankeschön geht an das gesamte Projektteam und an alle beteiligten Firmen, ohne deren Einsatz, Expertise und die Zusammenarbeit diese Fortschritte nicht möglich wären.
Zu greentec steel
Die voestalpine hat mit greentec steel einen ambitionierten und umsetzbaren Stufenplan, um ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten zu können. Im ersten Schritt plant der Konzern ab 2027 zwei Hochöfen durch zwei Elektrolichtbogenöfen (EAFs) zu ersetzen. Das Investitionsvolumen dafür beträgt rund 1,5 Milliarden Euro.
Mit dem teilweisen Umstieg von der Hochofen- auf die Elektrostahlroute können bereits bis 2029 die CO2-Emissionen um rund 30 % reduziert werden. Das entspricht einer Einsparung von knapp 4 Mio. t CO2 pro Jahr – das sind fast 5 % der CO2-Emissionen Österreichs. greentec steel ist damit das größte Klimaschutzprogramm in Österreich.
Mit den beiden Elektrolichtbogenöfen kann die voestalpine ab 2027 jährlich ca. 2,5 Mio. Tonnen CO2-reduzierten Stahl produzieren, davon 1,6 Mio. Tonnen in Linz und 850.000 Tonnen in Donawitz. Mehr über greentec steel erfahren Sie hier.